09.09.11

Einweihung des neuen Fachpflegeheims der Bruderhausdiakonie

Ein "Andreashaus" sei hier geschaffen worden, meint Dekan Ralf Albrecht in seinem Grußwort und seiner geistlichen Besinnung zur Einweihung. Ein Andreashaus? Das steckt dahinter

So Dekan Albrecht am Freitag, 09.09. zur Einweihung im Wortlaut:

 

Herzlichen Glückwunsch zum fertigen Neubau des neuen Fachpflegeheims. Wir haben diesen Bau von Anfang an mit großem Interesse und Wohlwollen verfolgt und sehen, dass Kirche und Diakonie wie die beiden Achsen dieses Baus formvollendet, hell, unauflöslich, hilfreich und schön miteinander verbunden sind.

 

Besonders dankbar waren wir, dass wir von Anfang an mit eingebunden waren in die Frage, wie hier im neuen Haus Gottesdienst, Gebet, Singen ... einen Raum findet, der wirklich möglichst allen entspricht und hilft und die Gegenwart Gottes erspüren lässt.

 

So sind mir am heutigen Festtag zwei Jüngernamen direkt vor Augen, die viel von dem neuen Haus und dem Geist dieses Hauses widerspiegeln.

 

Der eine, das hat mit der Einrichtung des Hauses zu tun, ist der des Jakobus.

 

Wir werden in diesem Haus eine neue Form von Altar haben, den Jakobusaltar. Eine beeindruckend hilfreiche Art, mobil und doch auch formschön und liturgisch angemessen. Ich gehe einfach mal davon aus, dass er dem pilgernden Apostel Jakobus nach benannt ist – und das freut uns besonders, weil wir ja hier auch in Nagold-Iselshausen eine Jakobuskirche haben. Kirche in Bewegung – sie lädt zum einen ein zum Gottesdienst in den Raum hier im EG drüben – aber es geht auch anders. Dieser Altar kann auch auf die Stockwerke kommen, zu den Menschen. Er ist in Bewegung, und es wird daraus, was den Einzelnen hilft auf ihrem Weg.

 

Und noch ein Apostel steht mir heute vor Augen: Denn dieser Bau trägt die Form eines besonderen Kreuzes – ähnelt einem sogenannten Andreaskreuz, wie wir es an Bahnübergängen manchmal sehen. Es ist dem griechischen Buchstaben Chi nachempfunden – und damit dem, was der Jesusjünger Andreas mitgetragen hat. In der Nachfolge des CHristus.

 

Das finde ich aus zwei Gründen bis hinein in den Typus des Hausbaus ein tief beeindruckendes Zeichen. Hier gehen Sie, in Ihrer Zuwendung zu den Bedürftigen, den Weg in der Nachfolge des Christus – die Hausform wird Sie jeden Moment erinnern. An diese Verpflichtung. An diesen Wert. Und das zweite: Das Zeichen des Kreuzes wurde für ein Geschenk, das wir für jeden Bau, jedes Haus, jede unsere Tat dringend brauchen, zum es entscheidend prägenden Zeichen. Das Kreuz als Zeichen, als Signum, gab dem, was wir heute „Segen“ nennen, den Namen. Segen bedeutet eigentlich nichts anderes – als bezeichnen. Und insofern passt es doppelt, wenn wir für den Betrieb des Hauses den Segen Gottes erbitten, für ein Haus, das einem Kreuz nachgezeichnet ist, für ein Haus, das dafür steht: Gott ist mit uns auf unserem Pilgerweg durchs Leben. Gottes Segen gilt dem Jakobus- und Andreashaus:

 

Segensbitte

 

Der HERR, unser Gott, segne dieses Haus. Er umgebe die, die darin arbeiten und diakonisch tätig sind, von allen Seiten mit Seinem mächtigen Schutz und schenke gutes Gelingen.

 

Er gebe allen, die sich hier engagieren,  Achtung und Freundlichkeit, Liebe und Geduld füreinander. Möge ihr Kommen und Gehen unter dem Siegel von Gottes liebender Fürsorge für unsere und aller Seele  stehen. Möge von diesem Haus Gottes Frieden auf unserem Lebens-Pilgerweg ausgehen. Möge der gekreuzigte und auferstandene Christus hier wirken. Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.