18.02.12

Die Königin wird herausgeputzt ...

Die Orgeln der Stadtkirche werden derzeit renoviert - allen voran die große Stadtkirchenorgel mit ihren über 3.000 Pfeifen. Zu Ostern soll sie in neuem Glanz erstrahlen ...

Auch da Jahr 2012 steht bei der Kirchenmusik der Stadtkirche ganz im Zeichen der Orgelrenovierung. Die Orgelempore gleicht einer Orgelwerkstatt, es ist ein merkwürdiges Gefühl, das gewohnte Instrument nicht zu benutzen, das merken alle, Organisten wie Orgelschüler, die derzeit in die umliegenden Kirchen ausweichen, ebenso wie die Gottesdienstbesucher, die den vollen Klang der großen Orgel hoffentlich so vermissen wie wir. „Ist es wirklich notwendig“, so fragten immer noch Zuhörer, die ein Orgelkonzert mit frisch gestimmten Zungenregistern gehört hatten, „Es klingt doch so schön!“ Ja – es ist bitter nötig, denn wir spielen ja lieber schön als schrecklich und lassen seit langer Zeit viele Register weg, die so klingen, dass Sie entsetzt wären, weil es Gottesdienst, Andacht oder gar Konzert ungebührlich stören würde. Wir nehmen in Kauf, dass manches nicht mehr funktioniert, der Orgelwind überall hin bläst, nur nicht mehr so in die Pfeifen, dass diese ihren vollen Klang erzeugen können. Viele Dinge sind notdürftig geflickt, so zum Beispiel das Rollventil, das im Juli kurz vor dem Kantoreikonzert mit „musikalischen Donnerwetter“ auf der Orgel gerissen war. Fast wäre der Orgelteil des Konzertes ausgefallen.

Und stellen Sie sich ein großes, teures Auto vor, das nicht 40 Jahre in der Garage steht, sondern viel fährt, kurze und lange Strecken, mit viel oder wenig Fracht, in wechselnder Besetzung und verschiedenen Fahrern: dieses Auto erfährt zwar viel Zuwendung, jeder Fahrer füllt Öl nach, wechselt vielleicht auch einmal Scheibenwischer aus oder fährt sogar damit durch die Waschanlage, aber es gibt keine große Inspektion, keine Hauptuntersuchung und schon gar keinen TÜV. Würde das Auto nach 40 Jahren noch fahren, wäre es längst ein Oldtimer – und jeder weiß, dass Oldtimer besonders gepflegt werden müssen. So auch unsere Stadtkirchenorgel, Ihre Stadtkirchenorgel, die schon bei Ihrer Konfirmation, Ihrer Hochzeit, zu unzähligen Weihnachtsfesten und großen Konzerten gespielt wurde und Sonntag für Sonntag zum Lob Gottes gespielt wird. Und deshalb, weil wir wissen, dass auch Sie sich freuen, wenn die Orgel an Ostern 2012 in ihrer ganzen Pracht die Auferstehung Jesu bejubeln wird, wagen wir weiterhin zu sagen, dass wir Sie und Ihre Hilfe für die Orgel dringend brauchen. Wir sind dankbar für jede Spende.

Der Orgelprojektausschuss und wir Kantoren sind ständig auf der Suche nach neuen kreativen Ideen, helfen auch Sie mit, indem Sie weiterhin Patenschaften für eine einzelne Pfeife oder eine ganz Pfeifenreihe verschenken. Damit sind Sie ganz aktiv dabei, dass Ihre Orgel, unsere gemeinsame Stadtkirchen-Gottesdienst- und Konzertorgel wieder zu einem Juwel der württembergischen Orgellandschaft wird.